Herzultraschall
Der Herzultraschall, auch Echokardiographie genannt, ist die derzeit genaueste und effektivste Herzuntersuchungsmethode.
Unsere Praxis verfügt über ein sehr modernes Ultraschallgerät mit einer Farbdoppler-Funktion zur Beurteilung der Strömungsverhältnisse des Blutes in den Gefäßen und an den Herzklappen. Eine spezielle Gerätesoftware ermöglicht optimale Messungen am Herzmuskel, Aufzeichnungen von Messdaten für Verlaufsuntersuchungen und die Speichermöglichkeit von Bildern und Bewegungsabläufen am aktiven Herzmuskel. Unser Ultraschallgerät verfügt über B-Mode, M-Mode, CW-Doppler, PW-Doppler und Color-Doppler-Technologie.
Herzultraschall -1
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Zwei Tierärzte unserer Praxis sind auf dem Gebiet des Herzultraschalles spezialisiert.
Diese Untersuchungsmethode ist völlig unschädlich, gefahrlos und schmerzlos für Ihr Tier. Auf einem speziellen Untersuchungstisch wird der Patient in Seitenlage gebracht. Von der jeweils nach unten zeigenden Brustwandseite ausgehend wird die Ultraschallsonde in der Herzregion positioniert und verschiedene funktionell wichtige Herzbereiche werden auf dem Monitor dargestellt, beurteilt und vermessen. Der Zeitaufwand für eine vollständige Herzuntersuchung umfasst zwischen 20 und 45 Minuten. Das „Stillhaltenmüssen“ wird von fast allen Patienten ohne weiteres toleriert, besonders wenn sie von ihren Besitzern dabei beruhigend unterstützt werden.
Welche Erkenntnisse kann der Tierarzt bei der Echokardiographie meines Tieres gewinnen
Mit dieser Untersuchungsmethode können
- die Dicke und Struktur der Herzwände von den Herzkammern und den Vorkammern
- die Herzklappen in Aufbau und Funktionalität
- die Bewegungsabläufe des Herzmuskels bei der Herztätigkeit (Kontraktilität)
- der Blutfluss und die Pumpkraft des Herzens
- die Strömungsverhältnisse in den Blutgefäßen und an den Herz- und Gefäßklappen
und der Herzbeutel
beurteilt werden.
Ein mitlaufendes EKG gibt Auskunft über eventuell vorliegende Arrhythmien des Herzmuskels.
Dadurch kann der Tierarzt folgende Erkrankungen diagnostizieren oder deren Entwicklung in Verlaufskontrollen beobachten:
- Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien)
- Herzklappenerkrankungen (angeborene oder erworbene)
- Herzleistungsschwächen (Insuffizienzen)
- Blutgefäßveränderungen (angeborene Fehlbildungen)
- Herzbeutelerkrankungen (z.B. Ergüsse)
- Tumorerkrankungen am Herzen
Mit diesen Ergebnissen kann vom Tierarzt entschieden werden, ob eine medikamentelle Therapie Ihres Tieres notwendig ist und welche Medikamente zur Anwendung kommen sollten.
Interessieren Sie sich für die technische Seite des Herzultraschalles?
Bei der Elektrokardiographie werden Quarzkristalle in einem Schallkopf zur Aussendung von Schallwellen angeregt, die im Körper auf verschiedene Gewebestrukturen treffen und je nach Dichte und Beschaffenheit des Körpergewebes von dort reflektiert werden. Die reflektierten Wellen werden vom Schallkopf wieder empfangen, computertechnisch verstärkt und als Bildpunkte auf einem Monitor dargestellt.
Festere Gewebe, z.B. die sehnenartigen Herzklappen, reflektieren mehr Wellen zurück und lassen durch die große Anzahl von Bildpunkten hellere Strukturen auf dem Monitor erscheinen als weichere Körperstrukturen, zu denen z.B. der Herzmuskel zählt. Dieser erscheint außer an seinen Grenzflächen fast dunkel.
Folgende Begriffe sind beim Herzultraschall von Bedeutung und sollen kurz erklärt werden: B-Mode, M-Mode, CW-Doppler, PW-Doppler, Color-Doppler.
B-Mode beschreibt die zweidimensionale Darstellung der Herzstruktur, die wir bereits vom Bauchultraschall kennen. Das Herz wird mit all seinen anatomischen Details als Schwarz-Weiß-Bild originalgetreu wiedergegeben und ermöglicht Messungen und Beurteilungen von Kammern, Klappen, Wanddicken und Größenverhältnissen.
Grundprinzip dieser Darstellung ist die Abbildung der gewebetypabhängigen Schallwellenreflektion.
Auch im M-Mode bedient man sich dieses Prinzips, jedoch als eindimensionale Darstellungsform. „M“ steht für „motion“ und weist hier auf die Untersuchung von Bewegungsabläufen während der Herztätigkeit hin. In einer gezielt aufgesuchten Schnittebene, z.B. quer durch die Herzkammer, werden nur die Bewegungen der Kammerwände in ihrer Beziehung zur Zeit abgebildet. Auf diese Weise ist es möglich, die Funktion des Herzmuskels z.B. während einer Kontraktion zu messen. Auch die Arbeit der Herzklappen kann auf diese Weise genauer beurteilt werden.
Beim Doppler-Verfahren sendet der Schallkopf in einer Richtung gebündelte Schallwellen konstanter Frequenz aus. Treffen diese Schallwellenbündel auf Strukturen, die sich selbst in Bewegung befinden (z.B. Blutzellen), werden sie geschwindigkeitsabhängig mit unterschiedlichen Frequenzen reflektiert. Das kann computertechnisch als Bild oder als Ton wiedergegeben werden. Einsatz findet die Doppler-Technologie besonders bei der Beurteilung von Richtung und Geschwindigkeit des Blutflusses. Bei einigen Gefäßanomalien (Aortenstenose, Subaortenstenose, Pulmonalstenose) ist die Doppler-Technologie Voraussetzung zur Bestimmung des Schweregrades der Erkrankung.
Die Anwendung von PW-Doppler oder CW-Doppler wird je nach Strömungsgeschwindigkeit des jeweiligen Blutflusses vom Untersucher ausgewählt. Beim PW-Doppler wird das Strahlenbündel pulsartig ausgesendet und die Reflektion vor dem Aussenden des nächsten Schalles abgewartet. So werden ganz exakte Entfernungsmessungen der sich bewegenden Partikel möglich und können als Blutflussgeschwindigkeit ausgewiesen werden. Diese Messart ist bei moderaten Flussgeschwindigkeiten angezeigt. Bei Blutgefäßen mit sehr hohen Strömungsgeschwindigkeiten (z.B. Aorta) oder bei krankheitsbedingten Gefäßverengungen (Stromschnellenfunktion) ist der CW-Doppler die Methode der Wahl zur Beurteilung des Blutflusses. Hier wird das Strahlenbündel kontinuierlich ausgesandt und reflektiert. Beide Doppler-Techniken können Bewegungsrichtungen erfassen und grafisch über oder unter einer Null-Linie darstellen.
Der Farb-Doppler (Color-Doppler) nutzt die Techniken aus B-Mode, Doppler-Verfahren und einer Farbkodierung. Dadurch entsteht in der zweidimensionalen Herzabbildung eine farbige Abbildung des Blutstromes und der Strömungsrichtung in den Herzkammern und Gefäßen. Meistens wird der Blutfluss zum Schallkopf hin rot und vom Schallkopf weg blau dargestellt, bunte Farbverläufe weisen dann auf Verwirbelungen hin. Mit dem Farbdoppler ist es möglich, gleichzeitig den Blutfluss und die dazugehörige anatomische Struktur zu beurteilen. Hauptanwendung findet der Color-Doppler bei der Beurteilung der Herzklappenfunktion.